Traumatherapie
Hintergrund zu Psychotherapie

Meine Arbeit

  • basiert auf Achtsamkeit
  • berücksichtigt vor allem Körperachtsamkeit
  • ist ressourcen-orientiert
  • nicht kathartisch
  • nicht-regressiv

Was bedeutet Achtsamkeit?

Achtsamkeit, dieses etwas steife, schwerfällige Wort, steht für die Qualität klaren, nicht wertenden, unmittelbaren Wahrnehmens –  bewusst sein, ein Wissen zu haben, was gerade passiert, ohne zu kommentieren. Es ist ein entspannter, offener, natürlicher Zustand und gleichzeitig sehr präzise.

Außerdem hat Achtsamkeit eine Gedächtnisfunktion, die uns befähigt, bei unseren Erfahrungen zu bleiben und sie zu untersuchen. Sie erkennt, wenn wir uns in unseren Erfahrungen verloren haben, und ermöglicht uns, wieder zum gegenwärtigen Erleben des Moments zurückzukehren.

Was bedeutet das? Wir „beobachten“ unsere Empfindungen, unsere Gedanken, unsere Reaktionen. Alles, was in uns vorgeht, aber auch, wie wir mit anderen und der Welt in Beziehung treten. „Beobachten“, wie häufig gesagt wird, ist allerdings irreführend, weil es unwillkürlich unseren Intellekt aktiviert. Es geht jedoch um klares, unverstricktes Wahrnehmen, Präsent-Sein. Wir nehmen wahr, was wir empfinden. Wir kommen uns eher nahe, indem wir spüren. Wir kommen uns auf die Schliche und merken, dass wir allem, was wir erleben, eine Bedeutung geben. Je mehr wir verstrickt sind z. B. mit unbewältigter Vergangenheit, umso mehr werden wir jeder neuen Erfahrung eine alte Bedeutung geben.

Mit Klarheit, Entspanntheit und Unabgelenktheit, diesen Qualitäten der Achtsamkeit, können wir alte Bedeutungen erkennen und uns nach und nach von ihnen lösen. Schließlich sind wir in der Lage, unseren Erfahrungen eine der Gegenwart angemessene Bedeutung zu geben. Wir sind mehr in der Präsenz und entsprechend flexibler, stärker und entwickeln ein gesundes Ich-Gefühl.

Warum die Betonung auf Körperachtsamkeit?

Oft sind wir mit unseren Gedanken nicht bei dem, was wir gerade tun:
Während wir staubsaugen, denken wir an den Kaffee, den wir uns gleich gönnen werden. Während wir Kaffee trinken, denken wir an das Telefongespräch, das uns noch bevorsteht …

Unser Körper ist immer hier, im jetzigen Moment.
Das bewusste Spüren unseres Körpers hilft uns, aus den kreisenden Gedanken, Sorgen, Suchen nach Lösungen herauszufinden.

Woher wissen wir, dass wir traurig, fröhlich, wütend, ängstlich, ausgelassen sind?
Alle inneren Zustände sind mit körperlichen Empfindungen verknüpft, über die wir uns deutlicher wahrnehmen können.

So können wir mithilfe der Körperachtsamkeit nicht nur aus innerem Geplapper aussteigen.

Unsere Körperempfindungen sind wie ein deutliches Signalsystem für uns: Wir bemerken, wo und wodurch wir stärker und froher werden, und wo oder wodurch wir Energie verlieren.

Zudem können wir über unseren Körper alte emotionale Muster, Verhaltensmuster, sogar Denkmuster entspannen und auflösen. Spannungen erleben wir als unaufgelöste, mit Emotionen belastete Muster und können sie durch Achtsamkeit auflösen.
Der Körper selbst wird zu einer Ressource. Er kann Signalgeber sein für unsere Entscheidungen.

Dagegen sind wir in unserer Entfaltung begrenzt, wenn wir uns nur durch Gespräch, durch kognitive Verfahren, durch unser verstandesmäßige Erkennen aus Begrenzungen, aus Leid befreien wollen.

Körperachtsamkeit hilft, Kopf, Herz und Bauch zu synchronisieren und zu harmonisieren .

Welche Rolle spielen Ressourcen?

Ressourcen sind alle die Kraftquellen, die uns stärken, Mut machen, entspannen, aufbauen, trösten …

Das können äußere Ressourcen sein: Musik hören, in der Natur sein, Freunde, Partner usw. Schon daran zu  denken, kann einen positiven Effekt auslösen.
Und es gibt innere Ressourcen, wie Vertrauen, Mut, Durchhalten-Können, Sich-treu-Bleiben, gute Gewohnheiten, Fähigkeiten und vieles andere.

Sie sind die Basis, auf der wir uns langsam den Teilen in uns nähern können, die uns bremsen, die in uns eingefroren sind, die uns unangenehm oder sogar unheimlich sind, so dass wir mit ihnen arbeiten können.

Warum nicht kathartisch, nicht regressiv?

Es geht darum, dass wir lernen, uns selbst zu regulieren, im Hier und Jetzt in unsere Kraft zu kommen. Alte Erfahrungen wirken in die Gegenwart hinein. Wir können sie in der Gegenwart auflösen. Dafür müssen wir nicht regredieren. Aber es ist wichtig, nicht von alten traumatischen Erfahrungen überwältigt zu werden. Kathartisches Arbeiten kann  schnell unsere Resilienzfähigkeit überfordern und daher kontraproduktiv wirken.

Dosiertes, auf Ressourcen basierendes achtsames Arbeiten greift tief und wirkungsvoll in unsere eingefrorenen, hemmenden Muster ein und löst sie auf.